Schweine


Polizeiruf 110 – Schweine

Spielfilm, 88 Min

2024


Am Ufer der Oder wird der erschossene Anwalt Leon Herne aufgefunden. Alexandra Luschke und Karl Rogov, die zum ersten Mal gemeinsam ermitteln, folgen seiner Spur auf die polnische Seite, wo die Jagdgruppe, zu der er gehörte, nächtigte. Wurde ein Konkurrent aus dem Verkehr gezogen oder ist die Jagd aus dem Ruder gelaufen? Auch Jagdleiter Marek Kulesza, verantwortlich für die Jagdgesellschaft, hat kein Alibi für die Tatzeit. Er hatte die Jagd abgebrochen, weil sich die drei Anwälte im Wald wie Gutsherren aufführten und sich in keiner Weise um die Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest scherten.


Presse:

“Wohltuend unaufgeregt und stringent erzählt kommt dieser Polizeiruf daher. Es macht Freude zu sehen, wie gut Gisa Flake auch außerhalb ihrer Comedy-Karriere als ernst zu nehmende Schauspielerin funktioniert. Ein leichter Schelm sitzt ihr dabei im Nacken – wird aber nie aufdringlich oder zu „drüber“. Und am Ende bleibt die Erkenntnis: Das schlimmste Tier im Wald, das ist der Mensch.

—Allmuth Müller: taz.de

„Dieser »Polizeiruf« (Regie: Tomasz E. Rudzik) entwickelt jedenfalls trotz einiger Plotschwächen einen eigenen, erdigen und von Ermittlerschrullen freien Sound. Was auch an fast meditativen Passagen aus dem Schweinestall liegt. Fast gewinnt man die Tiere da so lieb, wie es die alte Bäuerin tut, die in einer Art Symbiose mit ihnen lebt. Immer wieder streicht sie über ihre Borsten, als wolle sie sich am Speck des Mastviehs wärmen. Die Tiere lassen es offenbar gern über sich ergehen und sehen so aus, als ob sie lächelten. Vielleicht sind Schweine einfach die besseren Menschen. Bewertung: 6 von 10 Punkten.“

—Christian Buß: spiegel.de

„Polizeiruf 110 – Schweine dekliniert den Grenzbegriff in verschiedenen Varianten und schwelgt in einer Landschaft, die so lange friedlich ist, solange kein Mensch sie betritt. Akustisch von dezenten Untertönen begleitet, in der Totale gern mit Farbe betupft. Im Wechsel von Aufsichten auf die Landschaft und Einblicken in das Innenleben der Protagonisten kommt der Fall gut in Fluss. Den geschmeidigen Rhythmus stört keine Extravaganz innerhalb des Personals. 4.5 von 6 Sternen.“

—Martina Kalweit: tittelbach.de

“Das Naturparadies im dünn besiedelten Nordosten Brandenburgs ist die perfekte Kulisse für die verlorenen Seelen. Der Vater weist seinen Sohn auch dann ab, wenn dieser seine Hilfe braucht. Derweil herzt und umarmt die polnische Bauersfrau ihre Schweine, ihr Liebstes auf der Welt, und überschreitet für ihre Tiere ebenfalls Grenzen.
Regisseur Tomasz E. Rudzik ist in «Schweine» auf einen Fall von Hybris und Machtmissbrauch aus. Es ist ein leiser Krimi, der die Natur das sein lässt, was sie ist: schön und bedrohlich zugleich. Friedlich bleibt sie so lange, bis der Mensch sie stört.”

—Inna Hartwich: nzz.ch

„Ein toter Jäger, ein kaputtes Vater-Sohn-Verhältnis und eine Region, die mit den Folgen der Schweinepest zu kämpfen hat – der neue „Polizeiruf 110: Schweine“ aus der deutsch-polnischen Grenzregion ist aus vielerlei Gründen sehenswert.“

—Frank Jürgens: noz.de

“Wieder einmal erweist sich der Brandenburger Polizeiruf als ein Krimi der leisen Töne, der hinter die Fassade blickt und die inneren Beweggründe und Motive der Figuren zu ergründen versucht. (…) Insgesamt aber ist die Inszenierung sehr glaubhaft und authentisch, auch aufgrund der polnischen Darsteller. Außerdem beeindruckt der Film mit seiner intensiven Bildsprache, den grandiosen Landschaftsaufnahmen vom weiten Odertal und den endlosen Wäldern: Sie sind nicht nur bloße Kulisse, sondern werden quasi zur eigenen Filmfigur, spiegeln das Seelenleben der Protagonisten. Dazu zwei erfrischend uneitle Ermittler ohne Allüren, die schnell zueinander finden – sehr sehenswert.”

—Redaktion: tatort-fans.de

„Lohnt sich das Einschalten? Ja. Der “Polizeiruf: Schweine” erzählt in einer angenehm realistischen Tonlage und mit authentischer Besetzung eine bis zum Schluss spannende Geschichte, die nicht nur die epidemische Problemlage im deutsch-polnischen Grenzgebiet, sondern auch die menschlichen Abgründe der beteiligten Charaktere kunstvoll auslotet. Zu einem Highlight wird diese “Polizeiruf”-Folge nicht zuletzt durch die äußerst atmosphärischen Bilder und Perspektiven, mit denen Regisseur Tomasz E. Rudzik das grenzüberschreitende Treiben in der Sperrzone einfängt und dabei immer wieder die Oder als düsteren Grenzfluss in Szene setzt.“

—Jens Gebhardt: hoerzu.de

„Landschaftstotale über Wälder und Weiten: Regisseur Tomasz E. Rudzik und Kameramann Namche Okon punkten mit eigenwilliger Bildsprache. Crime-Tipp. Toxische Machtspiele stark auf den Punkt gebracht.“

—Redaktion: TV Spielfilm Magazin Nr.7/2024 “Die Top 5 der Redaktion”


Spielfim, 88 min, 24fps / DCP
Cast Gisa Flake
Frank Leo Schröder
Klaudiusz Kaufmann
Robert Gonera
Tomek Nowicki
Bernhard Schütz
Nicolas Handwerker
Marius Ahrendt
Piotr Witkowski
Izabela Baran
Anita Poddębniak
Johanna Asch
Kai Dannowski
Monika Anna Wojtyllo
Regie Tomasz Emil Rudzik
Buch Seraina Nyikos
Lucas Flasch
Mike Bäuml
Tomasz E. Rudzik
Kamera Namche Okon
Schnitt Ulrike Tortora
Szenenbild Thomas Franz
Kostümbild Majie Pötschke
Musik Sebastian Pille
Originalton Marc Parisotto
Casting Charlotte Siebenrock
Maske Anja Hoppe
Kathi Buhlan
Produktion Dokfilm
Producerin Juliane Mieke
Produzent Frank Schmuck
Redaktion rbb
Daria Moheb Zandi
Status Fertiggestellt

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